Das Okular ist der auf Augenseite (lateinisch oculus = Auge) optisch wirksame Teil eines optischen Linsensystems, wie z. B. eines Fernglases, Fernrohrs, Zielfernrohrs oder Spektivs.
Die Austrittspupille kann man sehen, wenn man ein Fernglas, Spektiv oder Zielfernrohr (ZF) mit einem Abstand von 25-30 cm gegen das Licht hält und von weit hinten hineinblickt. Man sieht man einen hellen Kreis, die Austrittspupille. Diese kann man mittels einer kleinen Rechnung errechnen:
Austrittspupille = Objektivinnendurchmesser : Vergrößerung
Beispiel: Bei einem Zielfernrohr 2,5-10×56 haben wir einen Objektivinnendurchmesser = 56mm
max. Vegrößerung = 10-fach
Es beträgt also die Austrittspupille 56 : 10 = 5,6 mm
Je nach Lichteinfall öffnet oder schließt sich sie menschliche Pupille. Bei uns jungen Menschen bis 50 Jahre sind das bis zu 10 mm. Je reifer wir nun werden, desto weniger Pupillenanpassung ist noch möglich, dies verringert sich auf 2 bis 4 mm. Wenn man älter wird, bringt also ein riesen 56mm-Objektiv rechnerisch nicht mehr Sicht bei Nacht als ein 50mm-Modell. Daher gilt für die Wahl der Austrittspupille:
Austrittspupille >= Augenpupille
wodurch die bestmögliche Lichtausbeute, vor allem in der Dämmerung, aber auch am Tage ausgezeichnetes Sehen durch das ZF ermöglicht wird.
Somit kann man als “altgedienter Jäger” schon ein paar Euros beim ZF und einige Gramm an Gewicht einer kleineren Optik bei gleichbleibender Sicht sparen. Zumindest in der Theorie… denn meistens geht man ja doch nach dem Motto: Je größer, desto besser, desto mehr sehe ich – also Waidmannsheil, egal mit welcher Glasgröße – gut muss es sein!
