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Kaufberatung Nachtsicht

Vorwort: Warum bei Jagdabsehen kaufen? Weil wir AUSSCHLIEßLICH Geräte verkaufen, die wir selber erprobt und als “Waidgerecht” = Wiederholgenau im Aufsetzen = ECHTZEIT-Bild zertifiziert haben! Weil wir selber damit jagen! Weil Herzblut für die Sache nicht mit 150-Euro-im-Internet-gespart “Geiz ist geil”-Mentalität aufzuwiegen ist. Weil wir Ihnen keine Geräte verkaufen die per se AUF DER WAFFE VERBOTEN SIND durch integrierte IR-Strahler = waffenrechtliche Verstoß = Verlust der Zuverlässigkeit = Verlust von Jagdschein, WBK und Revier! Bei uns gibt es keine langen Wege, alles direkt, alles persönlich, alles Handarbeit. Kostenloser Einstellservice auf die Büchse für Ladenkunden ist selbstverständlich. Und vor allem – Kontakt & Beratung auch nach dem Kauf! Familienbetrieb vom Jäger für den Jäger eben.

Sie lesen hier im Folgenden wichtige Gedanken und Erklärungen zu NACHTSICHT, oben als RESTLICHTVERSTÄRKER und weiter unten als WÄRMEBILDGERÄT.

Derzeit gibt es auf dem Markt hunderte, unterschiedliche Modelle von Nachtsichtgeräten verschiedener Hersteller. Einem Einsteiger in das Thema wird das Lesen all der Gerätebeschreibungen samt ihrer mannigfaltigen technischen Informationen kaum einen Erkenntnisgewinn und schon gar eine Entscheidungsvorlage bringen. Man muss schon ein Spezialist sein, um nicht von überhöhten, unrealistischen technischen Werten und Leistungsangaben, die rein dem Kundenfang dienen, in die Irre geführt und zum schnellen Kauf verleitet zu werden. Später im Revier ist dann das Bild vielleicht nicht wie erwartet oder gar unbrauchbar schlecht und das Erwachen groß. Ich persönlich kaufe nicht bei Anbietern, die mit technischen Daten hinter dem Berg halten. Ein schlichtes “das Gerät ist gut – versprochen, absolut Platinum-Klasse” reicht mir bei mehreren Tausend Euro einfach nicht zum Glücklichsein! Hier soll unsere Kaufberatung Nachtsicht etwas helfen.
Es existieren Stand 2020/21 auf dem Weltmarkt nur zivil handelbare Röhren Generation 1 bis 3. In Europa maximal Gen. 2, in den USA Gen3. Aus Russland kommen außerdem mittlerweile hochwertige Röhren mit der Bezeichnung Gen II+ und Gen III, die sich durch eine sehr feine Bildqualität bei akzeptablem bis geringem Grundrauschen auszeichnen, in den neuen DIPOL 200 und 300 Geräten verbaut! Der Unterschied liegt in der Röhrenbeschichtung. Alle anderen Bezeichnungen (Platinum, Premium, Gen. 4, Gen 5. usw.) sind frei erfundene Marketing Gags zur Verkaufsförderung, man könnte sagen feinstes, teures Jägerlatein. Wir geben Ihnen zu jedem Gerät alle uns von Herstellerseite bekannten, technischen Daten bzw. die Original-Messzertifikate zur jeder Einzelröhre, sofern diese uns vorliegen bei den Röhrengeräten..
Neben den elektrischen und optischen Werten ist es genauso wichtig, auf die mechanischen Werte zu achten wie z. B. auf eine hohe Widerstandsfähigkeit für Beschleunigungen von mehreren Hundert G (Wir erinnern uns, Physik, Schule: 1 G = 1 Erdbeschleunigung = 9,81 m/s²) .
Selbst wenn man wie ich als Dipl. Ing. seit 40 Jahren in der Mikroelektronik, dem Amateurfunk und damit hochfrequenten System sowie Videoüberwachungstechnik und nicht zu vergessen der Jagd verwurzelt ist, muss ich trotzdem bei Produktbeschreibungen der einzelnen Anbieter hie und da schon zweimal genau hinschauen, bevor ich eine Empfehlung an meine Kunden weitergebe. Die nachfolgenden Informationen enthalten Grundwissen über die Nachtsicht und sollen eine Hilfestellung geben, Fachbegriffe besser zu deuten, Werte vielleicht mit anderen Augen zu betrachten und die richtige Wahl des für Ihn am besten geeigneten Gerätes zu treffen.

IhreFamilieLippa - jagd

Unterscheidung Nachtsichtgerät in Restlichtverstärker und Wärmebildgerät:
Alle Restlichtverstärker-Nachtsichtgeräte funktionieren auf Basis der vielfachen Lichtverstärkung im sichtbaren und sichtnahen Wellenbereich des Infrarotlichtes. Der Restlichtverstärker besteht aus einem Objektiv, Bildverstärkerröhre, Stromquelle und einem Okular. Arbeitsprinzip: Das vorhandene, für unser Auge nur noch schemenhaft wahrnehmbare, von der Umgebung reflektierte Umgebungslicht (Restlicht) gelangt durch das Objektiv in die Röhre. Diese enthält vereinfacht gesagt eine Photokathode, die sog. micro channel plate (Mikrokanalplatte), eine fast auf Atombasis gelochte Platte:

microchan - jagd

Und jetzt tricksen wir die Physik aus: Weil Licht nicht einfach direkt verstärkt werden kann, jagen wir den kaum wahrnehmbaren, durch das Objektiv gebündelten Lichtquantenstrom durch die Photokathode. Diese wandelt den Lichtstrom in einen Elektronenstrom um:

NS1 - jagd

und weiter durch die Eingangsseite der Microchannelplate, (nochmal “zaubern” – aus 1 mach 1000 – hier werden die Elektronen multipliziert – die eigentliche “Lichtverstärkung” ist also gar keine, sondern eine Elektronenvervielfachung. Damit die Enttäuschung nicht zu lange anhält, beschleunigen wir die Elektronen noch ein wenig weiter und

NS2 - jagd

lassen diese jetzt sehr, sehr vielen Ladungsträgerchen endlich auf der 
Phosphorschicht einschlagen:

NS3 - jagd

jeder Einschlag wird hier zum sichtbaren Punkt (hier passiert also gar nicht der eigentliche “Zauber”, sondern im Inneren der Bildverstärker-Röhre). Hätten wir sie also vorher nicht durch den Vervielfacher geschickt, würde nur – wenn überhaupt -ein kleines Glimmen entstehen, aber so haben wir die ausreichende Menge “Feuerwerk”, dass am Ausgang etwas passiert – und so setzt sich hier Punkt für Punkt das Bild zusammen – das Ganze so superschnell, dass unser Auge erst das fertige Bild und das dann auch noch in Bewegung sieht. Das Prinzip kennen manche noch vom alten Röhrenfernseher, nur dass hier im Ausgang des Restlichtverstärkers ein einfarbiges, grünliches Bild entsteht. Dieses kleine Bild wird nun durch ein Okular bis zum Auge des Beobachters geleitet – oder eben erst durch ein dazwischen liegendes Fernglas, Teleskop oder Zielfernrohr (letztes nur mit behördlicher Einzelerlaubnis, da das Verbinden von Nachtsichtgeräten und Zieloptiken in Deutschland (noch) verboten ist.

Das menschliche Auge hat zwar eine sehr hohe Empfindlichkeit im sichtbaren Grünlichtbereich. Studien haben jedoch gezeigt, dass das Nachterleben für unser Empfinden deutlich natürlicher wirkt, wenn es in schwarz/weiß statt in dem für Restlichtverstärker eher üblichen Grünton dargestellt wird. Grünröhren sind günstiger, Schwarz/weiß-ONYX-Röhren sind besser.
Bei einigen High-tech Bildverstärkerröhren (bei unseren Modellen die ONYX™ – Technologie) geschieht die Wiedergabe im natürlichen Schwarzweißbild.
BLACK/WHITE (ONYX™) ist eben die moderne, alternative schwarz/weiß Nachtsichttechnologie und bietet sich insbesondere für jene an, die auf eine natürliche, das Auge weniger belastende Nachtsicht Wert legen.
Schwarzweißnachtsicht übermittelt darüber hinaus die Informationen bezüglich Kontrast, Formen und Schatten sehr viel klarer. Ein sauberes Ansprechen, also Beobachten des Wildes, ist hier einfacher und sicherer.

Wie sieht nun solch ein Bild aus? Bild 1 zeigt eine mögliche Naturszene durch ein Restlicht-Nachtsichtgerät betrachtet, Bild 2 wenn dieses Gerät (immer die behördliche Erlaubnis und Beauftragung des Jägers vorausgesetzt!) dieses Gerät auf ein Tageslicht-Zielfernrohr vorne aufgesteckt:

NachtsichtWildschweineGrün - jagd
Bild 1: Blick durch Restlichtverstärker-Nachsichtgerät auf Spektiv, ca. 150m

NachtsichtWildschweineGrünAbsehenAbsehen - jagd
Bild 2: möglicher Anblick durch Tageslichtzielfernrohr mit aufgesetztem Restlichtverstärker-Vorsatzgerät ca. 150m, Vergrößerung 10fach

Abschließend, zum Thema Einführung in den Restlichtverstärker, haben wir gesehen, dass im Wesentlichen die Qualitäten eines Nachtsichtgerätes anhand der Röhre und des optischen Systems festgemacht werden können. Je moderner und besser also die Röhre (leider auch: je teurer), desto besser wird das Bild für den Anwender. Im Laufe der Jahre gab es seit 1960 verschiedene Generationssprünge bei Bildverstärkerröhren: zwischen Generation I, Gen. II und Gen. III (mit Unterteilung Gen. I+ und Gen. II+) und den neuesten Entwicklungen liegen also 60 Jahre. Im Gegensatz zu den US-amerikanischen Entwicklern haben die europäischen Entwickler in der Technologie eigene Wege eingeschlagen eigene, fortschrittlicher Technologien entwickelt (Commercial Grade 1441/1451, ECHO+, SuperGen®, XD-4™, XR5™  bzw. Gen III – die letztgenannten Röhrenarten haben deutlich bessere Abbildungseigenschaften und eine bis zu 5-fach längere Lebensdauer – kosten dafür aber auch mehr als das Doppelte. Wer es sich also leisten kann – kein Fehler, gut investiertes Geld! Und wer nicht kann (oder einfach nicht so viel ausgeben will, 3000-5000 Euro ist ja schließlich auch eher kein Pappenstiel) macht auch keinen Fehler: Egal, welche Röhre gewählt wird bei der Bestellung, wir verkaufen nur die richtig guten Geräte, professionelles Material, das sich z. T. auch im behördlichen Einsatz befindet. Wir kaufen, testen, bewerten, nehmen Reaktionen unserer Kunden war, und lassen dies bei der Auswahl der Produkte immer wieder mit einfließen. Wir beschaffen auch Geräte. Aber eben nicht alle, wenn abzusehen ist, dass die Absichten des Käufers durch das zu erwartende Material enttäuscht würden. Thema wer billig kauft…..

Gute Restlichtverstärker sind HOCHEMPFINDLICHE Geräte was Licht angeht. Dafür sind sie ja gebaut. Damit das Gerät möglichst lange Freude bereitet, Objektivdeckel immer geschlossen lassen im Licht. Öffne ihn nur im dunklen Revier oder im dunklen Raum. Egal ob ein- oder ausgeschaltet. Die Bildverstärkerröhre, die für “einen Tropfen Licht” ausgelegt ist, und nicht für “einen Ozean voll” bleibt so länger “fit” – bei Wärmebildgeräten ist das Arbeiten am Tag übrigens möglich. Wärmebildgeräte sind ja auch für den Tag- & Nachteinsatz entworfen und somit auch am Tag bei hellem Licht nutzbar, wie wir gleich im Kapitel “Wärmebildkamera – was ist das? ” sehen werden.

Ein Praxistip noch: IN DER KANZEL nehmen viele Geräte Schaden: Setzt man nach dem Beobachten o. Ansprechen oder final nach dem Schuss wieder ab und stellt die Büchse senkrecht auf den Boden, zeigen Lauf, Nachtsichtgerät und IR-Strahler (den viele Jäger benutzen!) senkrecht nach oben. Wenn jetzt der Stahler vergessen wurde auszuschalten (was bei unsichtbarem Licht schnell passieren kann) strahlt dieser voll an die Kanzeldecke. Die Balken und Bretter über mir, also das Dach der Kanzel, reflektieren nun das Licht wieder nach unten, dieses tritt in das noch immer geöffnete Nachtsichtgerät ein und verpasst der empfindlichen Röhre den Gnadenstoß oder zumindest einen ordentlichen “Kinnhaken” – Autogating hin oder her! Daher: VOR dem Absetzen der Waffe Deckel drauf, abschalten, dann absetzen. Schont außerdem die Akkus. Wem das zuviel Arbeit ist oder den Glauben oder die Fehlinformation hat, sein Gerät wäre sicher, muss sich nicht die Mühe machen – gerne verkaufen wir Ihnen ein neues Gerät! 😉 Die digitalen Nachtsichtgeräte wie das (auf der Waffe erlaubte!) SYTONG, das (auf der Waffe erlaubte!) DIYCON Firefly als Nachschaltgerät oder das unter den Vorsatzgeräten bekannte D400DNS von Dipol sind übrigens gegen schädliche Lichteinwirkungen immun. Wer es oben schnell überlesen hat, hier nochmals die Info+Mahnung: wir verkaufen Ihnen keine Geräte, die von vornherein AUF DER WAFFE VERBOTEN SIND durch integrierte IR-Strahler = waffenrechtlicher Verstoß = Verlust der Zuverlässigkeit = Verlust von Jagdschein, WBK und Revier Das Waffengesetz in Deutschland verbietet bei aller ASP und sonstigen Gefahr unsinnigerweise NOCH IMMER, eine Zielbeleuchtung an der Waffe anzubringen, sei es nun sichtbares oder unsichtbares Licht! 

Aber nun zu den Wärmebildgeräten:

Wärmebildkamera – was ist das?
Wärmebildkameras arbeiten eigentlich ein bisschen wie normale Digitalkameras: Sie haben ein Gesichtsfeld, das so genannte Field of View (FOV), das als Teleobjektiv 6-10°, als Standardoptik 20-23° und als Weitwinkelobjektiv ca. 48° betragen kann. Für die Zwecke der Jagd bewegen wir uns im 6°-10° Bereich. Die Wärmestrahlung kann im mittleren Infrarotbereich nur durch Optiken aus Germanium, Germaniumlegierungen, Zinksalzen oder mit Oberflächenspiegeln fokussiert werden. Solche vergüteten Optiken sind im Vergleich zu den gewohnten, in Großserien hergestellten Objektiven im sichtbaren Spektralbereich immer noch ein erheblicher Kostenfaktor bei der Herstellung von Wärmebildkameras. Sie sind als sphärische 3-Linser oder asphärische 2-Linser ausgeführt und müssen beim Starten auf jedes Einzelpixel kalibriert werden.

Jetzt etwas Elektronik & Physik: Um überhaupt ein Wärmebild erkennen zu können, benötigen wir ein Bauteil, das die Wärmestrahlung “spüren” kann. Solch ein Ding nennt sich Bolometer. Es ist ein Widerstandsthermometer für Strahlungsmessungen, das beim Messen die ankommende Wärmestrahlung aufnimmt. Die durch absorbierte Strahlung verursachte Erwärmung führt zu einer elektrischen Widerstandsänderung, die z.B. mit einer Wheatestoneschen Brückenschaltung gemessen wird. Dabei werden sowohl z.B. metallische Platin-Leiter als auch Halbleiter, sog. Thermistoren verwendet. Damit die im Objektiv aufgefangene Wärme zum Einen nicht verschwindet und zum Anderen, beim Handgerät, die das Gerät haltende Hand keine Falschwärme einleitet, wird die Messung häufig in Vakuumröhren ausgeführt. 

Das Herzstück einer Wärmebildkamera ist ein FPA (Focal Plane Array) – ein integrierter Bildsensor mit Größen von 20.000 bis zu 1 Million Pixel. Jedes Pixelchen selbst ist ein ca.20 x 20 μm² großes Mikrobolometer. Solche 150 Nanometer dünnen thermischen Empfänger werden durch die Wärmestrahlung innerhalb von 10 ms um ca. ein Fünftel des Temperaturunterschiedes zwischen Objekt- und Eigentemperatur erwärmt.

Und jetzt erzeugen wir das Bild, das wir nach sehen werden – und zwar digital: Mit der Eigentemperatur des Bolometers ändert sich wiederum dessen elektrischer Widerstand. Schnelle A/D-Wandler digitalisieren das zuvor verstärkte Videosignal. Eine digitale Signalverarbeitung berechnet für jeden einzelnen Pixel einen Temperaturwert aufgrund der Spannungsunterschied und erzeugt so in Echtzeit die bekannten Falschfarben- bzw. Wärmebilder. 

Da sie nicht auf reflektiertes Umgebungslicht angewiesen sind, besitzen Wärmebildkameras viele Verwendungszwecke, und sind in der Lage, Rauch und Nebel zu durchdringen. Wärmebilder sind in der Regel schwarz und weiß, wobei schwarze Objekte kalt und weiße Objekte heiß dargestellt werden. Einige Wärmebildkameras zeigen Bilder in Farbe an, was eine hervorragende Möglichkeit der besseren Unterscheidung zwischen Objekten bei verschiedenen Temperaturen ist.

Der NETD- Wert: Die Angabe NETD (Noise Equivalent Temperature Difference) gibt den kleinstmöglichen Temperaturunterschied der von einer Wärmebildkamera dargestellt werden kann an. Je kleiner der NETD-Wert ist, desto feiner und klarer ist die Sensorerfassung bei widrigen Umweltbedingungen und das Bild der Wärmebildkamera ist klarer und detaillierter bei geringen Temp-Unterschieden wie bei Kaltluftwetterlagen, bei denen bei Geräten mit einem HOHEM NETD, sagen wir 60mK die Umgebung, Büsche, Gräser, Wege, Gräben kaum noch zu unterscheiden sind, da sie alle ziemlich gleiche, niedrige Temperaturen haben. Ein Gerät mit einem KLEINEN Wert von z. B. 25mK kann hier noch deutlich erkennbare Umgebungsbilder liefern. Das eigentliche Objekt wie Sau, Reh, Fuchs usw. wird von beiden Sensoren gut erfasst, mit dem Sensor mit der KLEINEREN NETD aber im Detail weitaus besser dargestellt, der Fotograf würde vielleicht sagen in Brillanz und Tiefenschärfe besseres Bild.

Erwartungen, Überraschungen und auch Enttäuschung?!
Mit der Wärmebildkamera sehen wir ALLES, was Wärme abgibt? Fast richtig. Wir sehen Wärmedifferenzen. Die Enttäuschung, kein Nachtsichtfernglas zu bekommen steckt manch Wärmebild-Neuling nach dem Kauf tief in den Knochen – man hat ja schließlich viele, viele Teuros dafür ausgegeben, und nun hat das Gerät gefälligst das zu machen, was man sich vorstellt, wie letzten Sommer beim Revierkollegen gesehen mit dessen Keiler, Pulsar, Guide, JSA usw. . Also auch ein Gerät haben will! Kurz vor Weihnachten gekauft, freudig schwänzelnd mit dem neuen Gerät noch schnell ins Revier bei eisigem Regen und dann die Enttäuschung: Dort, wo normal der Wald ist, ist nur eine fast graue, vom Erdboden kaum unterscheidbare Wand. Keine Äste, keine Bäume, keine Stoppeln am Acker. Das Ding muss kaputt sein! Doch da, auf 100m ein hell leuchtendes Objekt in der grauen Suppe – ein Feldhase! Und unweit – ein Reh, nein, ein ganzer Sprung Rehe – super klar zu erkennen, die Decke, die Konturen messerscharf! Aber ich WILL doch auch den Wald sehen, nicht nur Tiere! Und hier kollidiert der fromme Wunsch auf die harte Physik. Das Gerät ist nicht defekt, man hat es nur (noch) nicht verstanden. Nur wenn Wärmeunterschiede da sind, kann es diese auch anzeigen, tagelanger Regen, der ALLES abgekühlt hat steht hier einfach im Weg. Egal, welcher Hersteller, welche Geräteklasse, irgendwann sind selbst die besten Geräte nicht in der Lage, zu zaubern. Und genau hier treffen wir wieder auf NETD (Noise Equivalent Temperature Difference) – Werte, wie oben beschrieben. Aber nochmals zur Erinnerung: Das was wir sehen wollen und müssen als Jäger, das Wild, wird immer und perfekt auf dem Bildschirm des WBG zu sehen sein. Bei Tag und Nacht, im Winter, wie im Sommer. Möchte man ein Nachtsichtfernglas, sollte man sich ein Nachtsichtgerät überlegen zusätzlich zu erwerben.

Sehe ich Äste, Gräser und kleine Zweige vor dem Wild? Viele Gerüchte, viel Unfug! Die Antwort lautet: JA, ABER SICHER! Mit einem vernünftigen Vorsatz-Wärmebildgerät drehe ich den Entfernungsschärfenregler VOR dem Schuss EINMAL komplett durch und stelle dadurch ALLE zwischen MIR und DEM STÜCK befindlichen Gegenstände scharf. Erscheinen dabei ZWEIGE, usw. BLEIBT DER FINGER GERADE! Einfach, aber effizient! 

WBG kaufen: aber welche Geräte taugen für die Jagd?
Je weiter man vom Zielobjekt entfernt ist, desto größer ist der erfasste Bildbereich und damit allerdings auch der Bildausschnitt, den ein einzelnes Pixel erfasst. Wir erinnern uns: Pixel sind die einzelnen Bildpunkte bei opto-elektronischen Geräten, die z.B. in 1024×768 angegeben werden was bedeutet das Bild wird in einer Zeile von 1024 Punkten nebeneinander und in 768 Teilen, die eben jede 1024 Punkte enthalten, aufgeteilt. Es wird oft mit vielen Pixeln, also sehr hoher Auflösung (HD, UHD und weiteren wohlklingenden Begriffen) und einem gewaltigen Gesichtsfeld und digitaler Vergrößerung geworben. Liest sich ja ganz nett, aber für unsere Zwecke als Jäger eher, sagen wir mal “erst zu überprüfen”: Situation Revier, Sommernacht, Halbmond, offenes Feld zum Waldrand 300m. Auf 250m sehe ich mit dem neuen Wärmebildgerät deutlich eine Gruppe, sich in Bodennähe befindlicher Objekte, die eine deutliche Wärmesignatur abgeben. Das zum Produkttest neu beschaffte Wärmebildgerät Marke xyz hat ja zum Glück eine digitale Vergrößerung. Ich vergrößere mit Faktor 3: Ich kann jetzt zählen, es sind 2 Objekte, aber immer noch nicht erkennbar, um was es sich handelt. Also nächste Vergrößerungsstufe wählen – 7 fach – das Gerät kann schließlich etwas für knapp 5000 Euro. Nur jetzt kommt die Ernüchterung. Was nutzen uns auf 250m zwei helle, recht scharfe Punkte (Gerät hat ja viele Pixel!) die dann beim “digitalen Zoomen” durch die Vergrößerung zu dicken weißen Klumpen verschmelzen. KEINE Identifizierung möglich. Fuchs, Rehe, Schweine? Oder Gott bewahre, wilde Camper, dem Jäger stets freundlich gesonnene, vollvegane Naturschützer oder in der gemütlichen, lauen Sommernacht oder ein Liebespärchen bei der Arbeit ?
Warum bekomme ich kein scharfes Vergrößerungsbild – stimmt etwas nicht am Gerät, habe ich eine falsche Einstellung getroffen? Nein, alles so, wie es sein soll.
Erklärung: Wie funktioniert diese digitale Vergrößerung eigentlich? Bei der digitalen Vergrößerung in Kameras wird immer ein mittlerer Bildausschnitt herausgenommen und die Anzahl der Pixel einfach multipliziert, und im Luxus(unfall) auch noch an den Rändern geglättet. Ins Extreme gebracht: Nehmen wir an unsere Kamera hat nur die Auflösung 3×3, das bedeutet der Bildsensor hat insgesamt 9 Pixel (linkes Feld) und ebenso unser Monitor bzw. Okular. Auf Vergrößerung 1-fach, also kein Zoom aktiviert, sehen wir den weißen Punkt als solchen noch deutlich. Schalten wir auf Vergrößerungsfaktor 3-fach, multipliziert sich also der mittlere Punkt um 3 x seine Höhe und um 3 x seine Breite, also auf von 1×1 was den Punkt vorher ausmachte, auf jetzt 3×3, was jetzt schlagartig den gesamten Bildschirm ausfüllt. Wir sehen also das Undeutliche nicht schärfer oder deutlicher, sondern das Undeutliche einfach nur viel größer!

digitalevergroesserung - jagd

 

Wir sehen also die Problematik bei der digitalen Vergrößerung weniger Pixel.
Ein weiterer oftmals nicht beachteter Punkt, aber in dieser Kaufberatung Nachtsicht wichtige Punk: Zeit – genauer gesagt Rechenzeit! Wir kennen das von zu Hause, wenn wir schnaubend vor dem PC warten bis er sich endlich bequemt hat, die Tastatureingabe anzunehmen, oder vom Handy, das irgendwie träge bei “Wischen” von Bild zu Bild reagiert. Hier fehlt eindeutig Rechenpower und das kostet Zeit. Was hat das jetzt aber mit dem Nachtsicht- oder Wärmebildgerät zu tun?
Von den üblichen Zeitkomponenten wie dem Reaktionsvermögen des Schützen, den mechanischen und chemischen Abläufen bei der Schussabgabe sowie der Flugdauer des Geschosses vom Verlassen des Laufs bis zum Auftreffen am Ziel abgesehen, müssen wir nun noch eine weitere, je nach Gerät große oder kleine Zeitspanne dazu addieren. Bei der digitalen Vergrößerung, wie das Wort digital schon vermuten lässt, wird ein ausreichend schneller Computer benötigt, dessen Bildprozessor, Datenbus und Cache (Zwischenspeicher) so schnell sein muss, dass Bildänderungen VOR der Kamera mit möglichst wenig Zeitversatz am HINTER dem Gerät, also am Bildschirm wieder ausgegeben werden. Je länger diese Umrechnung also dauert, desto größer ist die Chance für einen Fehlschuss, wenn sich das Stück auf einmal bewegt. Der waidgerecht arbeitende Jäger wartet geduldig, bis das Stück richtig steht und drückt genau im “richtigen” Augenblick ab. Dabei muss er sich voll und ganz auf den Eindruck verlassen können, den er mit dem Auge registriert und bewertet.
Ist die Datenverarbeitung im Gerät zu langsam, hat er eine träge und verzögerte Ausgabe. Fehlschuss ohne viel, viel Übung auf dem Schießstand am laufenden Keiler vorprogrammiert. Nur – auf welchem Schießstand soll er das probieren dürfen? Hier hat der Gesetzgeber 2020 nachgebessert – dieses Bedürfnis ist durch die Änderung des Waffengesetzes gedeckt, da man nun die DualUseGeräte mit einer Waffe verbinden darf als Jäger. Somit ist das Schießen über Nachtsichttechnik im Schießstand erlaubt – das Jagen auf Schwarzwild aber immer noch nur mit Ausnahmegenehmigung nach dem Jagdgesetz möglich. Diese erteilt die Unter Jagdbehörde auf Antrag bei Bedarf. Muss sich aber erst noch rumsprechen. Aber zurück zum Thema Zeit: der Zeitversatz zwischen reale Welt, Umrechnung im Gerät, ich sehe das Stück auf dem Bildschirm, ich entscheide, mache den Finger krumm, die Mechanik löst den Schuss aus, die Ladung zündet, das Geschoss fliegt….. das ist also das Problem. Also bleibt nur zu extrem teuren Geräte zu greifen, die so gut wie keinen zeitlichen Versatz vorweisen, oder auf den digitalen Zoom einfach zu verzichten, und rein über die optische Vergrößerung der Tageslichtoptik zu arbeiten. Testen Sie unsere SWAROVSKI, DIPOL TFA2.0 SL , TFA 2.8SL und POINTER und natürlich INFIRAY Wärmebildvorsatzgeräte – Sie werden keinerlei Verzögerung feststellen = sicherer Schuss gewährleistet!
Schauen wir uns also im Gegenzug dazu den OPTISCHEN Zoom an. Hier gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, bewährte Technik, es wird mit kombinierten, rein optischen Linsen, Prismen usw. gearbeitet, also mit realen, nicht digitalen, noch dazu stromfressenden Komponenten zu tun – sondern wir haben also eine rein OPTISCHE Vergrößerung. Diese nimmt keine Einzelteile heraus, sondern zieht das Bild durch entsprechende Platzierung der Linsen zueinander optisch heran. Je höherwertig diese Linsen sind, je besser die Vergütung (Bedampfung mit Metallpartikeln z. B.), desto besser das Bild. Kennen wir vom Fotoapparat: Optischer Zoom wird irgendwann klötzelig und undeutlich, optischer Zoom mit einem Teleobjektiv bleibt bei Nachtsichtgeräten glasklar, bei Wärmebildgeräten zoomt mit dem Zielfernrohr man den Monitor größer, wackeln tun sie beide. Deswegen bei hoher Vergrößerung selbst zur reinen Beobachtung einen Schießstock verwenden, um das Objektiv auf der oberen Gabelung aufzulegen.

Ein etwas anderes Problem sind die guten Ohren des Wildes. Olfaktorische (Gerüche) und akustische (Geräusche) Wahrnehmung sind den Tieren zum Überleben in höchster Empfindlichkeit gegeben. Gegen das Erstere hilft nur ordentlich duschen, gegen das Zweite die Auswahl des richtigen Wärmebildvorsatzgerätes. Viele (die meisten) Geräte müssen alle paar Sekunden einen Kalibriervorgang durchführen. Dieses Kalibrieren äußert sich mit dem Stehenbleiben des Bildes und einem gut zu vernehmenden Klick-Klack (Verschlussklicken wie beim Fotoapparat). Wenn kein Wind geht und dieses Geräusch an das Wild herangetragen wird, ist schnell Feierabend. Eine erfahrene Leitbache wird schon für den schnellen Abbruch der Operation “Brechen” sorgen. Auch hier können Sie auf unsere Geräte vertrauen. Verschlusslose Technik beim DIPOL, keinerlei Nach-Kalibieren während des Betriebs, oder absolut leises Kalibrieren wie bei der Verschlusstechnik beim 12um-Infiray, und noch ultraschärfere Bilder mit dem SWAROVSKI tM35!

Fazit:
Geschmacksache, ob man viel Geld ausgibt für technische Zusatzeigenschaften wie digitale Vergrößerung, an Bildchen zu schätzende Entfernungsmesser, Video und Foto, Wlan und bluetooth. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche – Absehenkontrollfunktion (!),Echtzeitdarstellung, möglichst lautlos, schussfest. 100% wiederholgenau = Waidsicher! Digitale Geräte OHNE Absehenkontrolle – außer der Hersteller garantiert wie Swarovski einen Streukreis von 4cm auf 100m!) nehmen gar nicht ins Programm.

Zur Referenz habe ich mit unserem TFA2.0SL Wärmebildgerät eine Szene betrachtet. Das TFA2.0 kann sowohl als Handgerät, als auch Vorsatzgerät betrieben werden. Hinten wird durch einfach und geräuschloses Einschieben die Vergrößerungsoptik aufgeschoben, ja nach Geschmack 3-fach, 5-fach, 7-fach oder 10-fach. Der Unterschied vom professionellen TFA2.0 zum Consumer-Gerät hat sich dahingehend bemerkbar gemacht, dass bei 7-facher Vergrößerung sofort sich hat erkennen und identifizieren lassen, dass sich keine Objekte liegend am Boden, sondern sich zwei Sauen hinter einer niedrigen Dickung befanden. Mit 10-facher Vergrößerung Spiegelreflex auf Schießstock sind sogar auf solche Entfernungen Details auszumachen.

 

2SauenWärmebild - jagd
Möglicher Anblick durch ein Wärmebildgerät: Nur die Wärme ausstrahlenden Sauen sind zu sehen. Im Bild sind 2 entscheidende, den verantwortungsvollen Jäger alarmierende Merkmale deutlich zu erkennen, die ihn “den Finger gerade lassen” zu veranlassen wissen: 2. Stück durch den Schuss in Gefahr verletzt zu werden und “Ist das nicht eine angesäugte Bache?- hier könnten noch immer Frischlinge unterwegs sein! Entscheidung klar: im geringsten Zweifel nicht schießen, sondern am nächtlichen Treiben einfach optisch erfreuen, auch wenn es teilweise Ländergesetze anders sehen – waidgerecht ist vorrangig ! 

Genaugenommen sollte man ja beides haben: Die Möglichkeit, vor dem Schuss über das Wärmebildgerät die Hintergrundgefährdung genau zu beurteilen ist ein grandioser Vorteil. Befinden sich beim Stück, das ich beschießen will, noch andere Stücke? Gefährde ich gar durch meinen Schuss andere in der Nähe befindliche Lebewesen, gar Menschen? Wärmebild eignet sich am Besten zum schnellen Observieren des Geländes auf vorhandene Wärmequellen und auch für das genaue Ansprechen und den Schuss.
Konnte ich den Schuss abgeben über das (genehmigte!) Wärmebildvorsatzgerät vor dem Zielfernrohr, kann ich ohne die Jagdwaffe abzusetzen sehr genau beobachten, wie das Wild zeichnet oder ob das Wild im Feuer lag (wieder viel Jägersprech… also ob es nach dem Treffer noch reflexartig losspringen konnte oder gleich an Ort und Stelle umfiel). Sollte das Stück nicht im Feuer gelegen haben, kann ich mittels meines Wärmebildgerätes gut erkennen, wohin das Wild abgesprungen ist und kann es selbst durch hohes Getreide, Mais, Buschwerk und Bäume weiterhin beobachten ob es noch niedergeht, oder eindeutig die Richtung festlegen, um die Nachsuche zu erleichtern. Wo das bloße Auge – auch mit Restlichtgerät- an die optische Grenze stößt, hilft das Wärmebildgerät bis zu 20m hineinzusehen in eben genannte Vegetation. Anderseits lassen sich mittels eines Restlichtverstärkers (wie z. B. LYNX 1×53 mit ECHO+ Röhre) wesentlich besser weitere Details am Gesamtbild unterscheiden. Wärmebild hingegen wieder ist auch in der Dämmerung oder bei Nebel, Rauch, Staub einsetzbar, am helllichten Tag mittels Wärmebild Wildrettung vor dem Mähdrescher fällt da sofort ein, der natürlich mit Tageslichtoptik angetragene Schuss und der dabei im Feuer nicht gefallene sondern noch kurz abgesprungene Bock liegt wo? Wärmebild und ein Rundblick genügt oft! Und zu guter Letzt die Ethik: Sprich gerne einmal mit einem Bauern, dem eine Rotte von 60 Sauen in nur einer Nacht eine ganze Maisernte “verarbeitet” hat. Oder mit einem Mähdrescherfahrer zum Thema Rehkitze im Getreide. Oder mit einem Nachsuchehundeführer, wieviel durch einen zweifelhaften Schuss krankgeschossene Tiere aufgefunden wurden. Ließe sich fast immer vermeiden, wenn diese Geräte eingesetzt worden wären. Wann und was erlegt werden darf, dafür haben wir die wohl mit Abstand schärfsten Gesetze, daran ändert die erlaubte Benutzung überhaupt nichts, nein sie würde vielmehr Schäden und Qualen vermeiden und die Sicherheit in den Revieren erhöhen. Krumme Hunde werden weder durch Gesetze, Schonzeiten, Uhrzeiten, noch deren nicht vorhandenem Gewissen aufgehalten. Wir plädieren daher klar FÜR Nachtsicht. Kontrolliert. Definiert. Waidgerecht.

Zwickmühle? Unentschlossen? Wir können gerne helfen, in dem wir in einem direkten Gespräch beraten. Gerne anrufen 0721-46714753 oder aus dem Ausland (+49)721-46714753 oder per whattsapp unter 0177-2785232 oder über Chatbox oder das Kontaktformular einen Rückruf anfordern – wir melden uns zur gewünschten Uhrzeit. Finden wir zusammen heraus, wo die Präferenzen liegen und welche Technologie die passende ist. Und nun viel Spaß bei der Auswahl & im Revier – macht unglaublich Spaß endlich mal zu sehen, wie unglaublich wenig allein man im Wald ist, wenn man allein im Wald ist. Waidmannsheil!

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