Die Fähigkeit einer Optik, egal ob Fernglas, Spektiv oder Zielfernrohr, auch in der Dämmerung noch Einzelheiten zu erkennen, Details beim Ansprechen (Betrachten) zu erkennen, ob Bock oder nicht, ob Sau mit Frischlingen oder allein, bezeichnet man als Dämmerungszahl.
Rechnerische Ermittlung: Beispiel: Bei einem Glas 7 x 42 beträgt die Dämmerungszahl 17,15
Die Dämmerungszahl wird gelegentlich auch Dämmerungsfaktor oder auf Englisch Twilight Factor genannt. Sie ist eine mathematische Funktion des Objektivdurchmessers und der Vergrößerung. Das Ergebnis liegt zwischen ca. 5 und 25mm0,5. Je größer, desto besser die Auflösung in der Dämmerung. Teilweise wird zwischen der Leistungszahl L für Dämmerung, Tag und Nacht unterschieden.
Nun zur Formel: Man nehme den
Objektivdurchmesser (O), die Vergrößerung (V) und ziehe aus dem Produkt der beiden die Quadratwurzel:
Je grösser also die Dämmerungszahl, desto besser die Eignung des Glases in der Dämmerung. Aber: ein Qualitätsvergleich unterschiedlicher Fabrikate ist mit der Dämmerungszahl nicht möglich was man am folgenden Beispiel schön sehen kann:
Ein Fernglas mit 25-facher Vergrößerung und Objektivdurchmsser von 30mm (25×30) und ein Fernglas mit 9×63-Fernglas haben fast die gleiche Dämmerungszahl von 25. Trotz dieses Gleichstandes ist das erste Glas für die Nacht absolut untauglich, da es nur einen sehr kleinen Durchmesser von 1,2 der Augenpupille ausnutzt. Das zweite Fernglas ist schon als “Nachtglas” zu bezeichnen, es ist für eine Augenpupille von 7 mm optimiert und somit dem ersten bei Weitem vorzuziehen.